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Lesedauer 5 Min.

Zeit für Reflexion

Die eigenen Ziele klarer erkennen – ohne nächtliche Grübeleien.
© dotnetpro
Einmal im Monat lesen Sie diese Kolumne. Das freut mich sehr. Und einmal im Monat kommen Sie dabei vielleicht etwas zum Nachdenken, hinterfragen sich und reflektieren Ihr Tun. Sicher tun Sie das öfter, wie wir alle. Man wacht nachts auf und denkt: Wie stelle ich es morgen an, damit das und das funktioniert. Oder man sitzt im Auto und denkt da­rüber nach, ob der Tag heute ein guter und erfolgreicher war oder man zwar sehr aktiv war, aber irgendwie nichts dabei rausgekommen ist. Und klar, auch in der Dusche oder auf der Toilette kommt mal ein Gedankenblitz zur eigenen Arbeit.Mit Handy und Laptop verschmelzen Privates und Berufliches zunehmend, und so nimmt man auch seine Probleme nach Hause mit.Glauben Sie mir, ich mache mir sehr viele Gedanken. Mein Kopf ist 24/7 im Einsatz und hinterfragt alles. Aber ich war erstaunt, als ich gemerkt habe, dass ich dafür eigentlich keinen richtigen Rahmen hatte, keinen festen zeitlichen Block in meinem Kalender.Damit meine ich einen Ort, an dem ich strukturiert reflektiere und Ergebnisse auch nachhaltig festhalte. Wo ich mir gezielt Fragen stelle und nach einer festen Methode vorgehe. Das hatte ich nicht. Aber das war nötig. Dringend nötig. Denn in der Nacht sollte man sich eigentlich erholen und nicht grübeln.Es bedarf eines festen Ankers, damit man sich hinsetzt und reflektiert, denn wie bei allem reicht der Vorsatz allein nicht aus. Als guter Zeitpunkt für mich hat sich der Freitagnachmittag erwiesen. Die Woche läuft langsam aus, man entscheidet sich, ob man Dinge auf Montag oder auf das Wochenende schiebt, und schließt seine Fenster. Die virtuellen. Die anderen mag man öffnen. Das wäre eine gute Zeit für Reflexionen. Für eine Retro für sich selbst.Ich versuche dabei immer die gleiche Methodik anzuwenden und dabei Routine zu bekommen. Eigentlich sind es nur drei Fragen (Blöcke):Erster Block: Was willst du erreichen? Was ist momentan wirklich wichtig? Was oder wie willst du sein?Was könnte das sein? Ich höre mir hin und wieder Vorträge auf TED an. Letztens war da einer über „Habt Spaß, nur dann lebt ihr“. Was zunächst wie YOLO klingt – You Only Live Once –, war ernster gemeint. Man lebt nur, wenn man auch wirklich Freude empfindet. Und Freude empfindet man, wenn man etwas mit Freunden macht, wenn man im Flow ist und wenn man dabei eine gewisse „Playfulness“ verspürt. Also die Dinge nicht ganz so verbissen sieht. Das muss man trainieren. Das könnte ein Ziel sein. Mach mehr mit anderen. Oder versuche dich weniger ablenken zu lassen.Ziele kann man darauf abklopfen, ob sie wirklich wichtig sind oder nicht. Aber ein Ziel sollte als Startpunkt da sein. Am besten hält man es schriftlich fest.Dann der zweite Block: Woran würde ich merken, dass ich das Ziel erreicht habe? Was sind die kleinen Dinge, die anders sind, wenn ich dieses Ziel erreicht habe?Hier denke ich vom Ende her. Ich versuche das Ziel vorwegzunehmen und davon auszugehen, dass das Ziel bereits erreicht sei. Die Welt ist danach sicher eine andere. Und es sind die vielen Kleinigkeiten, die sich ändern. Das soll helfen, dass man vielleicht nur die Kleinigkeiten ändert und damit das Ziel „automatisch“ erreicht. Dass man sich nicht in Grundsätzlichem verliert, sondern vom Ende her denkt und Fakten schafft.Ich würde merken, dass ich im Flow bin, wenn ich die Zeit einfach vergessen würde. Wenn ich nicht mehr auf die Uhr schauen würde. Ich würde merken, dass ich mehr Playfulness hätte, wenn ich öfter über Fehler lachen könnte. Wie zum Beispiel das letzte Mal, als ich mit dem Auto gegen die Stele gefahren bin. Ja, da sollte ich mehr über mich lachen.Dieser Schritt ist ganz wichtig, weil die Ziele damit konkret werden. Erlebbar. Und man sich an sie erinnert.Der dritte Block beschäftigt sich mit den Hürden: Wie würden die anderen auf mich reagieren, wenn ich das Ziel erreicht hätte? Wer müsste darunter leiden? Was würde sich im Umfeld verändern? Mit was zahle ich dafür?Wenn ich beispielsweise regelmäßig ins Fitnessstudio gehen will, ist klar, dass ich dann weniger Zeit haben werde, meine Bücher zu lesen oder mit der Familie zu Abend zu essen. Ziele gibt es nicht umsonst. Etwas anderes muss immer darunter leiden.Oder es kann sein, dass Kollegen mir meinen Erfolg nicht gönnen. Wie gehe ich damit um? Schaffe ich es, diese Hürden aus dem Weg zu räumen? Was erinnert mich vielleicht jeden Tag daran, dass ich das Ziel nicht schaffen kann? Kann ich das aus dem Weg räumen?Wenn ich mehr Zeit mit Freunden verbringen will, dann sollte ich vielleicht aufhören, abends noch zu programmieren. Dann sollte ich meine Zeit anders planen. Denn sonst wird das nichts.Es gibt viele Arten zu reflektieren, und das ist nur eine. Ziele finden, sie sich vorstellen und am Ende auch die Blocker aus dem Weg räumen. Sie finden sicher mit der Zeit Ihre eigene Methode. Es kann auch sein, dass es guttut, einfach nur dazusitzen und nichts zu tun. Regelmäßig. Das ist wie Defragmentieren der eigenen Platte.Wichtig ist nur, dass es einen festen Platz im Leben hat. Denn ansonsten sieht man sprichwörtlich das Ziel vor lauter Bäumen nicht. Man merkt das, wenn die Energie verloren geht. Wenn man sich wie in einem Hamsterrad dreht, statt vorwärts zu gehen. Dann sollten Schwerpunkte verändert werden.Ich wünsche Ihnen, dass Sie wachsam sind, einen Rahmen für Ihre Reflexionen finden und das durchaus am Arbeitsplatz (oder im Homeoffice) erledigen können. Es gibt viele Wege dazu. Reflexion ist ein fester Bestandteil der eigenen Arbeit.In diesem Sinne: Happy Coding!

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