Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Lesedauer 8 Min.

Ganz schön smart

Verlustfreie Skalierungen und Filteranwendungen gelingen über Smartobjekte.
Wohl jeder Photoshop-Anwender ist bereits mit Smartobjekten konfrontiert worden, spätestens dann, wenn er einen Bildausschnitt oder eine Grafik aus Illustrator in einer Photoshop-Datei platziert hat. Was genau diese Technik bewirkt und wozu sie tatsächlich nützlich ist, ist jedoch den wenigsten Anwendern bewusst. Dabei ist die Smart-Technologie ein mächtiges Werkzeug innerhalb der Bildbearbeitung und kann bei einschlägigen Korrekturen Qualitätsverlusten zielsicher vorbeugen.
Smartobjekteentstehen über das Kontextmenü des Ebenenbedienfelds(Bild 1) © Sckommodau
Smartobjekte gibt es bereits seit April 2005, sie wurden mit der Photoshop-Version CS2 (9.0) eingeführt. Zwei Jahre später folgten in der CS3 (10.0) die Smartfilter.  Smartobjekte wie auch Smartfilter dienen im Wesentlichen dazu, die originalen Bilddaten zu erhalten. Somit kann man die die Objekte, die sich auf einer eigenen Ebene befinden und zum  Smartobjekt konvertiert wurden, in Photoshop verlustfrei transformieren oder deren Aussehen mithilfe von verschiedenen Filtern bearbeiten.

Smartobjekte anlegen

Jede Ebene, also ebenfalls die Hintergrundebene, kann zu einem Smartobjekt umgewandelt werden. Wie bei vielen Funktionen in den Kreativprogrammen von Adobe führen auch hier zwei Wege zum selben Ziel: Ein rechter Mausklick auf die entsprechende Ebene öffnet das Ebenenmenü, hier ist die Option In Smartobjekt konvertieren zu finden (Bild 1). Dasselbe Ergebnis erzielt der Befehl Für Smartfilter konvertieren aus dem Filter-Menü (Bild 2).
Eine für Smartfilterkonvertierte Ebene erfüllt jedoch den gleichen Zweck(Bild 2) © Sckommodau
Ob Smartobjekt, oder Smartfilter – beide Ebenen zeigen im Ebenenbedienfeld dasselbe Aussehen, nämlich ein kleines Symbol rechts unten im Ebenen-Icon. Eine weitere Möglichkeit, ein Smartobjekt in Photoshop zu erzeugen, besteht darin, mit einem Formwerkzeug eine Vektorform in einem Bild aufzuziehen, hierzu muss in der Optionsleiste die Einstellung Form gewählt sein (Bild 3).
Auch Formensind Smartobjekte(Bild 3) © Sckommodau
Auch wenn ein Bild auf eine, bereits in Photoshop geöffnete Datei gezogen wird, konvertiert das Bildbearbeitungsprogramm es automatisch zum Smartobjekt, zu erkennen ist das zunächst an dem Auswahlrahmen mit den Diagonalen um das Bild. Damit die Datei dann weiter bearbeitet werden kann, muss die aktuelle Aktion, in dem Fall die Platzierung, entweder per Klick auf die Eingabetaste oder über das Setzen des Häkchens in der Optionsleiste bestätigt werden; erst dann erscheint das Smartobjekt-Symbol im Ebenenbedienfeld (Bild 4). Verantwortlich für diese Vorgehensweise ist in den Voreinstellungen unter Allgemein die Option Beim Platzieren immer Smartobjekte erstellen.
Ein in das geöffnete Bildgezogene Foto wird zum Smartobjekt(Bild 4) © Sckommodau
Photoshop ist ein Bildbearbeitungsprogramm; in der Regel werden also Bilddaten bearbeitet, die aus Reihen und Spalten von kleinsten Bildpunkten, den Pixeln, bestehen. Soll also nun ein Objekt, das auf einem Bild gewählt und auf einem neuen Hintergrund platziert wird, skaliert werden, hängt es grundsätzlich vom Skalierungsfaktor ab, inwieweit ein Qualitätsverlust zu erwarten ist. Vergrößerungen sollten dabei generell vermieden oder nur in geringem Ausmaß angewandt werden. Je größer die Skalierung, desto offensichtlicher ist der Qualitätsverlust, sichtbar an den unscharfen und verwaschenen Objektkanten. Besonders in einer Bildmontage fällt dann der Qualitätsunterschied zwischen dem gestochen scharfen Hintergrund und dem darauf platzierten und übermäßig skalierten Objekt besonders auf.Leider ist ein Qualitätsverlust auch dann zu erwarten, wenn das Objekt zu häufig gedreht, verzerrt, geneigt oder auch verkleinert und dann wieder auf seine ursprüngliche Größe skaliert wurde – eine Vorgehensweise, die beim Anlegen von Montagen gang und gäbe ist. Photoshop berechnet dann bei jedem Arbeitsschritt die Bildpunkte neu und definiert dabei auch jedes Mal die Kanten – die nach intensiver und mehrmaliger Anwendung dieser Transformationen ebenfalls verschwommen erscheinen. Wurde jedoch die Ebene zuvor zum Smartobjekt umgewandelt, behält Photoshop die Informationen der Bildquelle und stellt die originalen Pixel nach jeder Transformation weder her. Ein Qualitätsverlust ist somit nicht zu erwarten, solange die Ebene nicht größer als auf 100 Prozent skaliert wurde.
Links ein Smartobjekt,rechts die gleiche Blüte im Original nach wiederholter Skalierung(Bild 5) © Sckommodau
Der Unterschied ist auf Bild 5 deutlich zu sehen: Eine freigestellte Blüte wurde zweimal auf einem neuen Hintergrund platziert, links behält das Smartobjekt auch nach mehrmaliger Transformation gestochen scharfe Ränder. Die Blüte rechts zeigt deutliche Unschärfen: Die Ebene wurde nicht zum Smartobjekt umbewandelt, skaliert wurden somit mehrmals die Originalpixel.

Bearbeitungsmöglichkeiten

Platziert man also Elemente als Smartobjekt auf einem neuen Hintergrund, so ist man auf der sicheren Seite, wenn man sie in ihrer Größe und Anordnung noch ändern möchte. Die Bearbeitungsmöglichkeiten eines Smartobjekts sind jedoch begrenzt. Möglich sind alle Transformationen wie Skalieren, Neigen, Kippen und Drehen. Ebenfalls die verschiedenen Verzerrungsfilter lassen sich problemlos anwenden.Deaktiviert sind jedoch alle Werkzeuge wie die verschiedenen Reparaturpinsel,  Malwerkzeuge, oder Werkzeuge zum Beeinflussen von Helligkeit und Kontrast wie Scharfzeichnen oder Nachbelichten. Um Änderungen dieser Art in das Bild zu malen, muss die Ebene über den Befehl Ebene > Rastern > Smartobjekt gerastert werden, die Vorteile der Smartebene sind dann jedoch nicht mehr gegeben.Um eine Smartebene dennoch mit allen Werkzeugen und Funktionen bearbeiten zu können und dabei die Einstellung als Smartobjekt zu behalten, kann die Ebene über einen Doppelklick auf das Ebenen-Symbol oder über den Befehl Ebene > Smartobjekte > Inhalt bearbeiten in einer neuen Datei geöffnet werden. Hier steht der Ebeneninhalt in gerasterter Form bereit, alle Änderungen werden nach dem Speichern vom Smartobjekt übernommen.

Eingebettete Smartobjekte

Platzierte Smartobjekte können mit der anderen Bild- oder Grafikdatei verknüpft oder direkt  in dem geöffneten Bild eingebettet sein. Wird ein Bild oder eine Grafik in eine andere Datei gezogen, ist sie automatisch eingebettet. Gleiches erreicht man mit dem Befehl Platzieren und einbetten über das Datei-Menü. Die Bilddaten sind dann in der eigentlichen Datei integriert.Soll das Smartobjekt mehrmals im Bild erscheinen, kann eine Kopie der Smartebene erstellt und eingesetzt werden, es ist auch möglich, mehrere Kopien anzulegen. Das gelingt über den Befehl Ebene duplizieren aus dem Ebenen-Menü, schneller geht es, die Ebene im Bedienfeld auf den unteren Eintrag Neue Ebene erstellen, das Pluszeichen, zu ziehen. Photoshop legt dann die Kopie direkt über das Original, die jedoch beliebig verschoben und transformiert werden kann. Bei der Kopie handelt es sich um eine Art Instanz der originalen Smartebene, beide verweisen somit auf dieselbe Quelle. Wird also eine originale Smartebene bearbeitet, übernimmt auch deren Kopien die neuen Einstellungen, ebenfalls Änderungen an einer Kopie wirken sich auf das Original aus (Bild 6).
Die Kopie einer Smartebeneübernimmt alle Bildmanipulationen des Originals(Bild 6) © Sckommodau
Um eine Smartebene unabhängig von den anderen bearbeiten zu können, löst man deren Abhängigkeit von den anderen Kopien über den Befehl Ebene > Smartobjekte > Neues Smartobjekt durch Kopie.

Verknüpfte Smartobjekte

Wer bereits mit Adobe InDesign CC gearbeitet hat, kennt Verknüpfungen: Werden Bilder in einem Dokument platziert, verweist das Layoutprogramm auf das Original und zeigt lediglich ein Vorschaubild im Layout. Dadurch bleibt die Datei schlank, da je die entsprechenden Daten extern gespeichert sind.Genauso funktionieren auch verknüpfte Smartobjekte in Photoshop, der Befehl lautet Datei > Platzieren und verknüpfen. Im Ebenenbedienfeld ist nun statt des Symbols für ein Smartobjekt das Verknüpfen-Symbol zu sehen (Bild 7). Diese Vorgehensweise birgt durchaus Vorteile; angenommen, ein ganzer Bilderstapel soll mit einem Wasserzeichen versehen werden: Um das Aussehen des Zeichens auch nachträglich frei bearbeiten zu können, wird es als verknüpftes Smartobjekt auf allen Bildern platziert. Werden dann zum Beispiel Farbe oder Form des Zeichens in der Quelldatei geändert, übernehmen alle verknüpften Smartobjekte die Änderungen, sodass der gesamte Bilderstapel das neue Wasserzeichen beinhaltet.
Im Gegensatz zu den eingebetteten Smartobjektenverweisen die verknüpften auf eine externe Datei(Bild 7) © Sckommodau
Bereits geöffnete Dateien zeigen die Änderungen sofort, bei Bildern, die erst zu öffnen sind, ist eine Synchronisation des verknüpften Smartobjekts notwendig, was ein gelbes Warndreieck im Ebenenbedienfeld anzeigt. Um mehrere verknüpfte Smartobjekte zugleich zu aktualisieren, stellt Photoshop den Befehl Ebene > Smartobjekte > Alle geänderten Inhalte aktualisieren bereit. Wird jedoch die Quelldatei verschoben, findet Photoshop den Pfad nicht mehr. In diesem Fall erscheint ein rotes Fragezeichen auf dem Ebenensymbol, per Doppelklick darauf ist eine erneute Verknüpfung möglich (Bild 8).
Zuoberst liegt ein verknüpftes Smartobjekt,das im mittleren Bild aktualisiert werden muss und rechts nicht gefunden wird(Bild 8) © Sckommodau
Besagtes Wasserzeichen könnte auch eine Illustrator-Grafik sein. Zwar bietet Photoshop ebenfalls die wichtigsten Werkzeuge zum Erstellen von Vektorgrafiken, für komplexere Motive liefert das Vektorgrafikprogramm jedoch deutlich mehr Optionen.Eine Illustrator-Grafik gelangt unkompliziert über die Zwischenablage in die Photoshop-Datei und stellt beim Einfügen verschiedene Möglichkeiten bereit. So könnte die Grafik auch als Pfad oder als Formebene auf das Foto gelangen, wird sie jedoch als Smartobjekt platziert, steht einer nachträglichen Bearbeitung in Illustrator nichts im Weg. Wer bei dieser Gelegenheit die Grafik gleich in einer aktuellen Bibliothek ablegen möchte, kann die entsprechende Option aktivieren. Photoshop kennzeichnet Smartobjekte aus einer Bibliothek im Ebenenbedienfeld mit einer kleinen Wolke (Bild 9).
Eine Vektorgrafikkann ebenfalls als Smartobjekt platziert werden(Bild 9) © Sckommodau
Ebenfalls über den Befehl Platzieren und verknüpfen gelangt die Grafik auf das Bild und liefert alle bereits beschriebenen Vorzüge einer Verknüpfung – sicher die beste Methode, um Bilderfluten mit dem eigenen Logo zu kennzeichnen.

Smartfilter

Für eine verlustfreie Bearbeitung von Farben und Kontrast bietet Photoshop das Bedienfeld Korrekturen an: Wichtige Korrekturen wie zum Beispiel die Tonwertkorrektur oder die Gradationskurven nehmen damit eine eigene Ebene ein, die eigentlichen Bildpunkte liegen geschützt auf den Ebenen darunter. Leider gibt es nicht für alle wesentlichen Bildbearbeitungen Korrektur-Ebenen; so fehlen beispielsweise aus dem Menü Bild > Korrekturen der Filter Tiefen/Lichter sowie alle Funktionen aus dem Filter-Menü, das beispielsweise auch Filter zum Weich- beziehungsweise Scharfzeichnen wie Unscharf maskieren beinhaltet.Um diese Filter verlustfrei anwenden zu können, werden über den Befehl Filter > Für Smartfilter konvertieren die Originaldaten geschützt: Photoshop wandelt die Ebene zu einem Smartobjekt um und legt fortan alle Filter unter die Smartobjekt-Ebene. Wie bei den Korrekturebenen erscheint auch hier eine Maske, das weiße Icon, welches, da weiß, die Auswirkung des Filters auf das gesamte Bild zulässt. Sollen Teile des Bilds von der Bearbeitung ausgenommen werden, ist das über diese Maske möglich: Schwarz maskiert und Graustufen erzeugen eine Transparenz. Besteht bereits eine Auswahl, so berücksichtigt Photoshop diese vor dem Anlegen der Maske, wie es im Bild 10 zu sehen ist: Hier sollte lediglich die Landschaft im Vordergrund bearbeitet werden, im Himmel überzeugen die originalen Farben und Tonwerte. 
Verlustfreie Anwendungvon Filtern funktioniert über Smartfilter(Bild 10) © Sckommodau
Smartfilter wie auch die Maske lassen sich nachträglich flexibel bearbeiten: Mit einem Doppelklick auf den Namen des Filters öffnen sich dessen Einstellungen. Um die Maske zu bearbeiten, wird sie zunächst gewählt, es erscheint ein weißer Rahmen um das Masken-Icon. Nun können mit einem Pinsel die entsprechenden Bildbereiche schwarz, beziehungsweise weiß oder grau bemalt werden.

Fazit

Es lohnt sich, Smartobjekte mit in den eigenen Bildbearbeitungs-Workflow zu integrieren, besonders dann, wenn viele Bilddaten auf einmal bearbeitet werden müssen. Sollen die Bilder zu einem späteren Zeitpunkt aktualisiert werden, kann das bequem erledigt werden, besonders dann, wenn die Smartobjekte nur verknüpft und nicht eingebettet sind. Dazu ist es jedoch auch wichtig, die Arbeitsdateien im Photoshop-Format zu behalten und sie platzsparend über eine Cloud oder eine externe Festplatte zu archivieren.Ebenfalls die Technik, verschiedene Korrekturen über Smartfilter anzuwenden, schafft Flexibilität. So ist es möglich, schnell einige Effekte auf dem Foto auszuprobieren, die dann einzeln über das Auge-Symbol sichtbar oder unsichtbar geschaltet werden können, bis die ideale Lösung gefunden wurde. Auch solche Bilder sollten als Arbeitsdatei für spätere Änderungen gesichert werden.

Neueste Beiträge

DWX hakt nach: Wie stellt man Daten besonders lesbar dar?
Dass das Design von Websites maßgeblich für die Lesbarkeit der Inhalte verantwortlich ist, ist klar. Das gleiche gilt aber auch für die Aufbereitung von Daten für Berichte. Worauf besonders zu achten ist, erklären Dr. Ina Humpert und Dr. Julia Norget.
3 Minuten
27. Jun 2025
DWX hakt nach: Wie gestaltet man intuitive User Experiences?
DWX hakt nach: Wie gestaltet man intuitive User Experiences? Intuitive Bedienbarkeit klingt gut – doch wie gelingt sie in der Praxis? UX-Expertin Vicky Pirker verrät auf der Developer Week, worauf es wirklich ankommt. Hier gibt sie vorab einen Einblick in ihre Session.
4 Minuten
27. Jun 2025
„Sieh die KI als Juniorentwickler“
CTO Christian Weyer fühlt sich jung wie schon lange nicht mehr. Woran das liegt und warum er keine Angst um seinen Job hat, erzählt er im dotnetpro-Interview.
15 Minuten
27. Jun 2025
Miscellaneous

Das könnte Dich auch interessieren

UIs für Linux - Bedienoberflächen entwickeln mithilfe von C#, .NET und Avalonia
Es gibt viele UI-Frameworks für .NET, doch nur sehr wenige davon unterstützen Linux. Avalonia schafft als etabliertes Open-Source-Projekt Abhilfe.
16 Minuten
16. Jun 2025
Mythos Motivation - Teamentwicklung
Entwickler bringen Arbeitsfreude und Engagement meist schon von Haus aus mit. Diesen inneren Antrieb zu erhalten sollte für Führungskräfte im Fokus stehen.
13 Minuten
19. Jan 2017
Evolutionäres Prototyping von Business-Apps - Low Code/No Code und KI mit Power Apps
Microsoft baut Power Apps zunehmend mit Features aus, um die Low-Code-/No-Code-Welt mit der KI und der professionellen Programmierung zu verbinden.
19 Minuten
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige