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Lesedauer 3 Min.

KI statt Kaffeemaschine: David Tielke nimmt AI Driven Development unter die Lupe

Warum AI Driven Development nicht der Anfang vom Ende ist – sondern vielleicht der Anfang von etwas Besserem. Im DWX One2One rückt David Tielke das Bild um die KI in der Softwareentwicklung zurecht.
David Tielke
© Sofija De Mitri, Patrizio De Mitri, Event Wave

Die Kaffeemaschine ist kaputt, der Build läuft und das Team diskutiert, ob ChatGPT demnächst für alle Refactorings zuständig ist. Während die einen auf die neue KI-Welle aufspringen wie beim Start eines neuen Frameworks, verfallen die anderen in einen fast schon vorauseilenden Untergangsmodus: „Braucht es uns Entwickler überhaupt noch?“

David Tielke sagt: Ja. Und zwar mehr denn je – nur anders.

Im Interview mit Developer World auf der DWX in Mannheim spricht der Softwarearchitekt und Coach offen über das, was AI Driven Development wirklich bedeutet. Keine Hochglanzfolien, keine Buzzword-Schleudern – sondern konkrete Antworten auf drängende Fragen:

Ist KI in der Entwicklung Assistenz oder Autonomie? Sie ist beides, meint David, aber vor allem eines: ein Werkzeug. Und zwar ein ziemlich mächtiges. Vergleichbar mit Test Driven Development – nur schneller. Wer es richtig einsetzt, bekommt nicht nur automatisierten Code, sondern qualitativ hochwertige Software und das bei vergleichbarem Zeitaufwand. Klingt nach Zauberei? Nicht ganz. Aber nach einer echten Chance.

Was es dafür braucht? Weniger neue Architektur-Frameworks – und mehr Mut. David ist überzeugt: Der Engpass liegt nicht in den Tools, sondern im Mindset. AI wird nicht produktiv, wenn sie nur zwischen den Meetings mal für einen Prompt herhalten darf. Sie wird produktiv, wenn wir sie strategisch einbinden – als integralen Bestandteil der täglichen Arbeit. Aber dazu müssten wir uns trauen, mehr zu experimentieren und weniger zu debattieren, wie viele Entwickler durch sie ersetzt werden.

„Wir haben ein unfassbar geiles Tool an der Hand, das Entwickler super effizient machen kann – aber stattdessen diskutieren wir, wie viele entlassen werden können.“

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David Tielke

Gerade bei Design- und Architekturentscheidungen sieht David allerdings klare Grenzen. KI kann Inputs bewerten, Risiken aufzeigen, Ideen reflektieren. Aber die eigentliche Arbeit – das Sammeln von Kontext, das Erkennen von Visionen und das Aushandeln von Anforderungen – bleibt menschlich. Und das wird auch so bleiben.

Auch beim Refactoring zeigt sich das Spannungsfeld. „AI-based Refactoring“? Klingt gut, bleibt aber momentan eher Wunsch als Wirklichkeit. Vor allem, wenn unerfahrene Entwickler ungeprüften KI-Code direkt in die Projekte schieben. Die Folge: mehr technische Schulden statt weniger.

Fazit: Kein Allheilmittel, aber gutes Tool

AI Driven Development ist kein Allheilmittel – aber ein mächtiger Katalysator. Für erfahrene Entwickler kann es ein Turbo sein. Für Unternehmen eine Chance. Für uns alle ein Weckruf.

David Tielke zeigt in diesem Interview, warum es sich lohnt, jetzt ins Thema einzusteigen – und warum man dabei weniger Angst und mehr Neugier mitbringen sollte.

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