Dr. Carola Lilienthal: Warum nachhaltige Softwarearchitektur zählt
Interview

Wenn Dr. Carola Lilienthal über Softwarearchitektur spricht, klingt das nicht nach Buzzword-Bingo – sondern nach Haltung. In ihrem DWX-Interview schlägt sie den Bogen über 30 Jahre Softwareentwicklungserfahrung. Und was ihr dabei am Herzen liegt, lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Langlebigkeit.
Dabei geht es nicht um Nostalgie, sondern um knallharte Wirtschaftlichkeit. „Eine gute Architektur sorgt dafür, dass Software lange im Einsatz bleiben kann – ohne dabei exponentielle Wartungskosten zu erzeugen“, sagt Lilienthal. Denn wer schon mal versucht hat, eine zehn Jahre alte Codebasis zu erweitern, die aus dem Ruder gelaufen ist, weiß: Investitionsschutz sieht anders aus.
Modularität als Maßstab
Das wichtigste Prinzip für langlebige Software? Modularität. „Wir Menschen können keine Millionen Zeilen Code überblicken. Was wir brauchen, sind überschaubare, gut strukturierte Einheiten mit wiedererkennbaren Mustern.“ Konzepte wie Team Topologies oder der Cognitive Load spielen dabei eine zentrale Rolle. Architektur sei nicht schwarz oder weiß – sondern eine kontextabhängige Aushandlung zwischen kurzlebiger Feature-Delivery und nachhaltiger Qualität.